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Kindermassage? Der eine oder andere mag jetzt stutzig werden. Ein Teil denkt vielleicht, Au Weia! Massage für Kinder? Schon wieder so ein neumodischer Trend. Was kommt noch? Maniküre, Pediküre oder Waxing für Kinder? Der andere Teil sieht die Massage als solches eventuell kritisch für die psychische Entwicklung eines Kindes. Auf der anderen Seite, was den Erwachsenen gut tut, warum nicht auch den Kindern? Alles interessante Fragen, die Antworten brauchen. Wir nehmen das Thema genauer unter die Lupe.

Ursprung der Kindermassage

Ursprünglich stammt die Baby- und Kindermassage aus Indien. Der französische Gynäkologe Leboyer griff sie in 1970er Jahren auf und brachte sie nach Europa. Doch auch in Russland und Afrika ist die Babymassage weit verbreitet. Seit einiger Zeit findet sie auch hier in Deutschland Anklang. Die Wirkung und Vorzüge dieser Massageform sind längst bewährt. Sie trägt nicht nur zur Entspannung bei, sondern fördert die Motorik, kräftig die Muskulatur, das Zusammenspiel zwischen linker und rechter Gehirnhälfte und trägt zur Entwicklung des Empfindungsvermögens bei. Gerne wird sie aber auch bei klassischen Babybeschwerden wie Koliken, Unruhe und Zahnen eingesetzt.

Ein heikles Experiment

Der Tastsinn ist übrigens der erste Sinn der sich entwickelt. Erfolgen Berührungsreize nicht oder nur in geringem Umfang, kann das schlimme Auswirkungen auf die Entwicklung bis hin zum Tod haben. Einer Sage nach wollte Friedrich II. im 13. Jahrhundert die Ursprache der Menschheit erforschen. Hierfür nahm er den Müttern die Neugeborenen weg und gab sie an Ammen. Außer füttern und waschen, erfuhren die Babys keinerlei Berührung und es durfte noch nicht einmal mit ihnen gesprochen werden. Fazit dieses Experiments: Alle Kinder starben aufgrund eines Mangels an Zuwendung. Berührung ist für den Menschen essentiell und spielt für die menschliche Entwicklung und Gesundheit eine zentrale Rolle. Sie bieten nicht nur emotionalen Halt, sondern auch die geistige und körperliche Gesundheit profitieren von positivem Hautkontakt.

Was spricht für die Kindermassage?

Focus Online wie auch N24 haben in der Vergangenheit schon über die positive Wirkung der Kindermassage berichtet.

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Der heutige Leistungsdruck und die ständige Reizüberflutung, denen Kinder oftmals ausgesetzt sind, können dauerhaft belastend sein. Schon Studien zeigten, dass sich Massage bei verhaltensauffälligen Kindern mit ADHS oder Aggressionsproblemen positiv auswirkt und den Dopamin-Spiegel erhöht. Die entspannende Wirkung der Massage reduziert das Stresshormon Cortisol und regt die Produktion von Serotonin (Glückshormone) an. Das beruhigt das Nervensystem, verbessert das Wohlbefinden und aktiviert zudem auch noch die Selbstheilungskräfte, indem das Immunsystem gestärkt wird.

Ebenso ist der Körperkontakt für die kindliche Entwicklung und für die Festigung der psychischen Stabilität enorm wichtig. Die Kindermassage wirkt sich nicht nur positiv auf die Atmung, die Verdauung, den Kreislauf und den Stoffwechsel aus. In einer Studie wurden beispielsweise 21 Kinder mit Down-Syndrom über zwei Monate hinweg jeweils 30 Minuten pro Woche massiert. Ergebnis dieser Studie war, dass die Massagen die motorischen Fähigkeiten verbesserten und die Muskulatur der Kinder stärkten.

Gute Gründe für die Kindermassage:

  • Berührung ist wie Nahrung
  • Festigt das Urvertrauen und Geborgenheitsgefühl
  • Fördert die eigene Körperwahrnehmung
  • Bietet wohltuende Ruhe und Entspannung
  • Reduziert Stress
  • Verbessert das Wohlbefinden
  • Wirkt beruhigend
  • Fördert einen besseren Schlaf
  • Verbessert das Körperbewusstsein
  • Fördert die motorischen Fähigkeiten
  • Verbessert die Atmung
  • Regt Kreislauf und Stoffwechsel an

Und jetzt würde uns brennend interessieren, wie Ihr zu diesem Thema steht? Massiert Ihr Eure Kinder oder würdet Ihr Euer Kind massieren lassen?

 

 

 

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